Nach jahrelanger Förderung durch den Staat und einem positiven Ruf in der Öffentlichkeit droht jetzt auch in Deutschland ein Diesel-Verbot.
Verpönt und verachtet
Auftakt einer beispiellosen Hexenjagd auf Dieselfahrer war der Skandal des Volkswagen-Konzerns. Der Autobauer hatte zugegeben, über einen längeren Zeitraum hinweg die Abgasmesswerte manipuliert zu haben. Nur so erhielten die betroffenen Fahrzeuge eine Zulassung und konnten an die Verbraucher verkauft werden. In den USA folgte für VW eine Strafe in Milliardenhöhe, in Deutschland wendete sich die Stimmung der Medien gegen den Diesel-Antrieb. Dieser stand schnell im Ruf, besonders umweltschädlich zu sein.
Nächstes Opfer Benzin-Autos?
Es ist fraglich, ob es beim Verteufeln einzig und allein der Fahrzeuge mit Diesel-Motor bleiben wird. Man hat mitunter das Gefühl, als liefe eine große Medien-Kampagne gegen jedes Verkehrsmittel, das nicht gemeinschaftlich, sondern privat genutzt wird. Dabei erfüllt das Auto in vielerlei Hinsicht einen wichtigen Zweck: Es ist oft die einzige Möglichkeit, entlegene Gegenden zu erreichen, und bietet das höchste Maß an Flexibilität aller Fahrzeuge. Wer ein Auto besitzt, ist nicht mehr auf andere angewiesen, sondern einzig und allein darauf, genügend Geld für die benötigte Tankfüllung zu besitzen. Man kann also nur hoffen, dass Benziner nicht auch bald verboten werden.
Die Wahrheit bleibt außen vor
Leider ist die Objektivität bei mancher Diskussion außen vor geblieben. Viele der Messwerte, die in Großstädten festgestellt wurden, stammen von extrem verkehrsbelasteten Orten und können daher nicht als maßgeblich bezeichnet werden. Überdies wurden die staatlich festgelegten Grenzwerte peu à peu nach unten korrigiert, weswegen es schwieriger als je zuvor ist, diese auch nur annähernd einzuhalten. Eine große Lobby macht Stimmung gegen das Auto und gefährdet damit Arbeitsplätze. Sie setzt auf ein Dieselverbot in großem Stil.