Totgesagte leben länger

Erstaunlicherweise erwerben wieder mehr Verbraucher ein Auto mit Diesel-Antrieb. Der erste Schock über drohende Fahrverbote und den Diesel-Skandal scheint verflogen und die Hersteller werben mit attraktiven Preisen.

Zulassungszahlen nehmen wieder zu

Die Zahl der Diesel-Zulassungen in Deutschland steigt wieder. Das wäre an sich nichts Besonders, hätte es zuvor nicht eine große Schmutzkampagne gegen diese Antriebsform gegeben. Jetzt scheint sich das Bewusstsein der Verkäufer wieder geändert zu haben. Mehr Menschen sind wieder bereit, auf einen sparsamen Dieselmotor umzusteigen, und machen sich keine großen Sorgen mehr bezüglich etwaiger Fahrverbote. Immer noch große Probleme gibt es dagegen mit den vom Staat geförderten E-Antrieben. Diese spielen auch heute noch meist die zweite Geige bei den Konsumenten und Konsumentinnen.

Ein Antrieb, der eigentlich schon tot war

Eigentlich dürfte es den Diesel gar nicht mehr geben. „Warum das denn?“, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Das Jahr 2019 stand eigentlich im Zeichen einer großen Negativkampagne, die sich gegen den Diesel-Antrieb und die Fahrer von Diesel-Autos richtete. Angefangen hatte es mit dem Skandal um manipulierte Abgaswerte beim Volkswagen-Konzern. Schnell gerieten dann auch andere Hersteller in den Verdacht, es mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen zu haben. In der Folge gerieten aber nicht nur die Hersteller ins Visier der Medien, sondern auch die Diesel-Fahrer selbst. Man beschwor sogar schon das vollständige Ende dieses Antriebs in Deutschland.

Warum Diesel?

Noch immer gibt es viele Gründe, die für den Diesel als Antrieb sprechen, zum Beispiel die ausgereifte Technik. Diesel-Autos gibt es seit vielen Jahrzehnten und mit jeder Baureihe werden die Fahrzeuge umweltfreundlicher. Dagegen ist es erwiesenermaßen sehr schwierig, ein elektrisches Auto umweltfreundlich zu produzieren. Die meisten Akkus benötigen seltene Stoffe, die unter einem enormen Aufwand in krisengeplagten Regionen gewonnen werden. Nicht selten müssen Kinder die Drecksarbeit erledigen und leiden, während die westliche Welt sich damit rühmt, etwas Gutes zu tun. Fakt ist, dass Diesel-Fahrzeuge deutlich weniger verbrauchen als vergleichbare Benziner. Über Jahre wurden sie daher von der Politik gefördert, ehe sie plötzlich ihren guten Ruf verloren.

Die elektrische Konkurrenz

Rein elektrisch betriebene Fahrzeuge sind auch heute noch relativ uneffizient und genießen daher einen zweifelhaften Ruf unter Experten. Abgesehen von Tesla sind die meisten Hersteller auch nicht am Puls der Zeit. Und selbst Tesla hat Probleme, genügend Fahrzeuge an den Mann zu bringen, weil sich die Produktion schwer tut, mit der großen Nachfrage zurechtzukommen. Es wird interessant zu sehen, was die Zukunft bringt.