Von Rom nach Rio per App

Wer viel in der Welt umherreist kennt das Problem, dass man oft verschiedene Verkehrsmittel benötigt, um an sein Ziel zu gelangen. Flugzeug, Bahn, Bus und Fähren sind selten aufeinander abgestimmt und wer nicht sorgfältig plant, der kann auch für kürzere Distanzen manchmal mehrere Tage brauchen. Dieses Problem gibt es weniger in Europa, aber zum Beispiel in Lateinamerika überaus häufig, da dort der öffentliche Nah- und Fernverkehr privatisiert worden ist und jedes Unternehmen seine eigenen Linien betreibt. Eine Abstimmung untereinander findet eher selten statt und auch die jeweiligen Terminals sind weit voneinander entfernt, sodass zusätzliche Taxifahrten eingeplant werden müssen.

Das ist nicht nur ärgerlich und zeitraubend, sondern zuweilen auch gefährlich. Städte wie Tegucigalpa, der Hauptstadt Honduras, sind in der Nacht kein Zuckerschlecken. Wer hier aufgrund einer der typischen stundenlangen Verspätungen mitten in der Nacht strandet, der will schnellstmöglich wissen, wie es weitergeht. Das ist oft gar nicht so einfach.

Mit Apps sicher ans Ziel

Einige findige Entrepreneure haben Apps für das Smartphone geschaffen, die eine wirklich große Hilfe darstellen. In diesen Apps lässt sich jeder x-beliebige Startpunkt und jeder noch so entlegene Zielpunkt eintragen und die App sucht dann nach der bestmöglichen Verbindung. Beim Marktführer sind über 700.000 Busrouten, über 200.000 Zugverbindungen, über 50.000 Flugrouten sowie über 12.000 Fährverbindungen in einer Datenbank miteinander verknüpft, hier findet man fast immer eine Option, wie die Reise weitergehen kann. Es kann zum Teil sogar direkt über die App die Tickets gebucht werden, dies geht allerdings nur, wenn die entsprechenden Transportunternehmen Online-Buchungen akzeptieren.

Aber auch ohne Buchungsoption sind alleine die Informationen Gold wert, denn so lassen sich lange Recherchen an Hotelrezeptionen und Taxiständen vermeiden. Damit schont man neben dem Geldbeutel auch seine Nike Schuhe und natürlich die Nerven.

Ist es nicht romantischer, alles vor Ort herauszufinden?

Ja und nein. Zu Beginn einer großen Reise ist jedes Nachfragen, jedes Warten und jede Verspätung ein ganz großes Abenteuer, doch mit der Zeit lernt man eben doch die Vorzüge einer guten Planung zu schätzen. Das stundenlange Warten an Grenzübergängen und anderen Orten lässt oft genug neue Freundschaften entstehen oder man findet zumindest neue Travel-Buddys und genau dies macht einen solchen Trip erst wirklich zu etwas Unvergesslichem.

Trotz aller Planung bleibt jede Reise immer ein Abenteuer, besonders dann, wenn man sich auf den Weg zu einem der letzten Paradiese aufmacht. Diese sind immer schlecht zu erreichen, sonst wäre es kein Paradies mehr, sondern dem Massentourismus zum Opfer gefallen. Wenn die Anreise mehrere Tage gedauert hat, wie beispielsweise bei dem Taucherparadies Little Corn Island, dann kommt man auch in einer anderen Stimmung an wie bei einem Zweistundenflug nach Palma.

Trotz der deutlich verbesserten Organisation durch solche Apps bleibt das Abenteuer Individualreise vollends bestehen. Es erwarten einen noch mehr als genug Überraschungen und Begegnungen, die die Reise unvergesslich machen werden.